Dies ist mein erster Versuch einer Bereicherung des Konzeptes ABC.Etüden. Was praktisch genau die Art von Find-ich-toll-mach-ich-mit-Projekt ist wie ich es gesucht habe. Daher nehme ich hier gerne die Herausforderung an die Worte
Knirps
grotesk
notieren
in maximal 300 Wörtern textlich zu verarbeiten. Die Wörter stammen dieses Mal von Wortgerinnsel.
Etüde an
Neulich in Berlin.
Ich hatte mich mal wieder auf das Wagnis eingelassen den Großstadtdschungel mit dem öffentlichen Safaribus zu bereisen. Das Abenteuer öffentlicher Nahverkehr birgt, gerade in Berlin, manchmal groteskere und gefährlichere Szenen innerhalb der Verkehrsmittel, als außerhalb der selbigen überhaupt denkbar wäre.
So begab es sich, dass der Bus von einer Mutter mit ihrem exakt 5-jährigen Sprössling namens Iggy bestiegen wurde. Ich wusste das so genau, da ich in Safaribussen stets die Loge einzunehmen pflege. Nachwuchs Iggy trat dann in seiner ihm eigenen jugendlichen Forschheit einem Herrn mittleren Alters direkt vor ihm in die Hacken. Dieser, wenig amüsiert, drehte sich um, sah niemanden, blickte dann hinab, zögerte kurz verwundert, und begann dann doch noch sein Berliner Unterhaltungsprogramm:
„Pass ma uff du Knirps. Noch so’n Ding und dann klatscht es. Aber kein Beifall, dit sach ick dir“. Knirpssprössling Iggy dreht sich weinend und schutzsuchend zur Hulk-mutierten Mutter um und will sich gerade beschweren, da wettert diese schon ungefragt zurück:
„Wat bist du denn für’n blödes Rindvieh? So kannste doch nicht mit Kindern reden“. Während ich noch sinniere ob es auch kluge Rinder gibt, und mich daran erfreue, dass der Berliner an sich auch in solch emotional aufgeladenen Momenten stets die Haltung bewahren kann, um sein Gegenüber weiterhin ungefragt aber stilsicher zu duzen, hole ich Stift und Papier heraus. Diese Szene muss ich notieren. Denn wer weiß wozu solche Geschichten, die definitiv nur das Leben schreibt, nochmal gut sein werden. Für die Nachwelt sollte man sowas aufbewahren, das glaubt dir doch nachher wieder keiner.
Iggy ist das egal, der hat jetzt Mama Hulk’s Handy zum Spielen bekommen.
Etüde aus
Ah, noch ein Berliner! „Dann klatscht es, aber kein Beifall!“ Großartig! 😀
Klingt so, als könntest du mir bestimmt (in den Etüden oder außerhalb) die Feinheiten der Berliner Schnauze erklären, ja? Ihr tickt da nämlich gefühlt ganz anders als wir hier in unserem schönen Norden.
Auch hier bei dir ein herzliches Willkommen bei den Etüdenverrückten!
Liebe Grüße
Christiane
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Ich danke dir. Auch wenn ich kein geborener Original-Berliner bin, so bin ich gerne bereit Auskunft zu den Berliner Feinheiten zu geben. Nach mittlerweile fast 13 Jahren Feldstudie hab ich mir da etwas Kompetenz zugelegt 🙂
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Dann geht es dir so wie mir mit Hamburg …
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Herrlich:-)))…..ich fahre fast täglich mit den Öffentlichen und konnte auch schon so das eine oder andere Anekdötchen „erleben“…:-)Lieben Gruß Corinna
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Super, du weißt also sehr gut wovon hier die Rede ist. Die Öffentlichen in Berlin sind für solcherlei Feldstudien auch bestens geeignet 🙂 VG, René
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…unbedingt, aber ich kann es nicht so gut „rüberbringen“ (schreiben) wie Du…:-)
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Danke, freut mich wenn es gefällt. Berlin ist ja für uns beide ein ergiebiges Thema 🙂
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Gelungener Einstieg, würde ich mal sagen. Es wäre schön, wenn Du dabei bleibst!
VG Werner
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Hallo Werner, vielen Dank für die Blumen. Es macht auch (jetzt schon) wirklich Spaß in dieser Runde und in dieser Form zu schreiben, zu lernen und zu entwickeln. Bin echt gespannt wie das alles wird.
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Hallo, hallo, noch ein Beobachter in öffentlichen Verkehrsmitteln! Ich tu das auch gerne, in Wien.
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Ja, dort werden so viele Geschichten geschrieben…man würde etwas verpassen täte man das nicht 🙂 Grüße nach Wien, René
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Herzlich willkommen! Als Randberlnerin habe ich heute auf dem Weg nach Marzahn und zurück mit den Öffis wieder Bände erlebt. Dabei habe ich das Auto wegen der unendlichen Baustellen stehen lassen, aber bei so viel Gleisbauarbeiten überall pupt sich das flach …
Liebe Grüße aus dem Speckgürtel,
Anna-Lena
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Hallo und danke für die Begrüßung. Ich wäre natürlich auch sehr an der ein oder anderen Episode aus deinen ÖPNV-Bänden interessiert. Genug Stoff wird uns da ja geboten. Hauptsache wir verlieren nicht den Spaß dabei 🙂 VG zurück in den Gürtel, René
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Alles zu seiner Zeit 🙂 .
Liebe Grüße,
Anna-Lena
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