Mit einiger Vorfreude erwartete ich die neue Runde an Wörtern der ABC.Etüden. Bereits bei meinem ersten Anlauf habe ich viel Freude sowohl bei der Erstellung wie auch beim Genuß des Einfallsreichtums der anderen Beiträge gehabt. Die kommenden zwei Wochen gilt es nun die Worte von umgeBUCHt entsprechend mit maximal 300 Wörter neu einzubetten. Sie lauten:
Raureif
sündig
verrücken
Hier ist sie also:
Neulich stand ich wieder. Neben mir. Und haderte noch immer mit mir ob der Verehrungs- oder Verabscheungswürdigkeit des Liedes Last Christmas von Wham!. Ist das Lied nun ein unabdingbarer Teil von Weihnachten, oder findet Weihnachten einfach trotzdem statt? Und hätte man es nicht in der Entstehungsphase unterbinden, oder zumindest doch saisonal verrücken können?
Ein Versuch ist es wert.
Kopfkino an
Ich reise in der Zeit zurück nach 1983 und sitze vor George Michael. Er guckt mich überrascht an, gerade so als hätte er mich nicht erwartet.
Ich begrüße und bringe vor: „Dear Mister Michael. I am René from Berlin and I came to tell you about the Generationenkonflikt of Last Christmas. Wären sie so freundlich und werfen ihren Entwurf gleich weg? Please?“
George Michael: „No. Und wer bist du?“
Ich: „Sorry. My name is René. Icke bin from Berlin. Please schmeiss that song weg, und never veröffentlich it.“
GM: „No, I am sorry. Du verstehst da was falsch.“
Ich: „Nee, glaub ich nicht Mr. George. Believe me, your sündig Text about a Mann und Frau in this song ist zu gefährlich. It can spalt the Nation in der Zukunft.“
GM: „Please Mr. Berlin, stop talking and hör zu. Der eigentliche Text of this song hat überhaupt nichts mit christmas zu tun. Das Lied hieß ursprünglich Lars-Chris Mess und ging um einen Jungen aus meiner Schulzeit. A bad guy, hat mich immer verprügelt. Und anstatt Verstand hatte der nur Raureif zwischen den Ohren. This song was my Revanche. Leider kam der Text aus dem Telefax bei Sony unleserlich heraus. And this is what they made it. Tut mir auch leid.“
Ich gucke skeptisch und bleibe unschlüssig ob ich hier irgendwas erreicht habe, und schalte das
Kopfkino aus
Um also Last Christmas zu unterbinden braucht es andere Ideen. Ich gebe nicht auf.
René
Ich bin ebenfalls ein begeisterter Last-Christmas-Hasser. Sehr schade, dass dein Versuch gescheitert ist.
Herzliche Grüße, schön, dass du wieder dabei bist (du darfst öfter, du weißt?)
Christiane
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Ja, und das ist auch gut. Denn so richtig fertig ist das ja noch nicht. Schon allein weil es da noch keine Entscheidung gibt 🙂 Da muss man doch was machen können. Ich denke tatsächlich an eine Fortsetzung oder Ergänzung. Ich musste in dem Artikel echt kürzen. Von daher ist noch Luft 🙂 VG, René
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Vielleicht zu Abwechslung mal ein anderes Weihnachtsliedchen? “Christmas Card From a Hooker in Minneapolis“ von Tom Waits“. Danach kommt gleich „Silent Night“.
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Viiieeel besser. Und eine völlig andere Dramatik (wenn Last Christmas sowas überhaupt hat). Echt toll, danke für den Tipp. Mein Weihnachten beinhaltet immer „White Christmas“ von Bing Crosby
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Jaaa! Auch wenn ich zugeben muss, dass ich jetzt etliche Jahre drum herum gekommen bin. Ich glaube, zuletzt kam ich 2009 nicht schnell genug weg. Kann mich aber irren.
GMs Argumentation ist nicht schlüssig, was soll denn statt „I gave you my heart“ auf dem Original gestanden haben? Ich vermute mal, er ist nicht verprügelt worden, sondern war eher in diesen Lars-Chris (deutscher Austauschschüler?) verknallt und der hat’s nicht erwidert. Aber das hat er dir wohl nicht sagen wollen.
Ich finde trotzdem man, sollte diesen Lars-Chris ausfindig machen und ihm klarmachen was er einem großen Teil völlig unbescholtener Leute mit seiner Mess angetan hat.
Kleine Anmerkung: GeorgE, nicht Georg, beziehungsweise war das so weit ich weiß auch nur ein eingeenglischtes Pseudonym und er hatte eigentlich einen griechischen Namen, wie ich einst ungefragt belehrt wurde.
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Da hast du Recht, in jeder Hinsicht. Das e hab ich dem Georg mal noch angehangen. Keine Ahnung wie mir das durchging.
Und was die, nicht ganz schlüssige, Argumentation bezüglich des Status des Lars-Chris anging, das stimmt natürlich auch. Ist wohl ebenfalls auch dem Telefax zum Opfer gefallen. Ich plane aber noch eine 47.48.18-Fortsetzung. Hoffentlich macht diese den Sachverhalt dann nachvollziehbarer 🙂
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Du kannst da rein theoretisch die ganze Story dieser unerwiderten Liebe im Rahmen der Etüden erzählen, auch über mehrere Wortspenden hinweg. Ich und ein paar andere haben früher – noch im alten Format – in Fortsetzungsgeschichten über mehrere Spenden verteilt gemacht. Christiane, glaube ich, ein oder zweimal auch. Eine oder zwei Mitschreibende haben auch wiederkehrende Charaktere. Geht alles. Ausprobieren was für dich gut ist.
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Das werde ich machen, und mich weiter probieren. Ich hatte mit Iggy schon so eine Idee. Ob sich Lars-Chris dazu eignet wird sich zeigen. Auf jeden Fall danke für die Ideen und Tipps.
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Du könntest sogar zu Wörtern von annodazumal schreiben, dir also einfach nehmen was gerade für deinen Text passt und wild zwischen den Wochen hin- und herspringen. Christiane hat alles in ihrer Menüleiste auf einer Seite zusammengefasst. (Ich bin Etüden-Älteste, in so weit darf ich so tun als hätte ich einen Persilschein um Leute anzuspornen 😉 )
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Super, die Einladung gefällt mir. Und nie würde ich selbige vom Ältestenrat ablehnen 🙂
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Etüden – Älteste. Das klingt wie Stubenälteste. Die kenn ich aus diversen Internatsmädchenbüchern. Und die durften auch immer alles 😀
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Bei der Bundeswehr gab es auch einen Stubenältesten. Aber das hattr auch wenig mit Schreiben von Lach- und Sachgeschichten zu tun 🙂
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Ich war nun einmal die erste, die beim Erfinder dabei war, ich meine, ich hätte sogar den allerersten Kommentar unter den ersten Aufruf gesetzt. Der kam morgensfrüh, ich war die erste, die es gesehen hatte.
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Die Lösung des Problems liegt doch auf der Hand: Reise in der Zeit einfach noch ein wenig weiter zurück und schalte diesen üblen Lars-Chris Mess einfach aus 😉
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Diese Idee drängt sich natürlich auf. Je nach dem wie und ob diese Geschichte im Etüden-Rahmen noch eine Fortsetzung findet wäre das durchaus denkbar. Das muss verhandelt werden. Auf dass wir alle wieder unbesorgte Weihnachten haben können 🙂
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So sei es 🙂
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Möge die Macht mit dir sein – nee, das war von woanders her…. 😉
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Bringt mich aber auf eine Idee. Danke 🙂
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Ich sag’s mal mit einem ganz dollen Zweizeiler:
Frisches Blut
das schmeckt gut!
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Im Reimen bin ich nicht so gut.
Bewandert.
Sei Werner, du,
doch auf der Hut.
Vor weit’rem frischem Freundeblut 🙂
Von weiterer Konversation in Reimform rate ich jedoch ab 🙂
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Was für eine tolle Geschichte und ich persönlich freue mich, dass du keinen Erfolg hattest bei deiner Zeitreise. Ich oute mich: Ich mag das Lied 😊
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Sehr gut. Jemand hat den Mut sich zu bekennen. Und wirklich immer? Jedes Weihnachten aufs neue? 🙂
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Ja bitte, bleib dran, du wirst viel Anerkennung ernten!
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Versprochen…ich kümmere mich darum…unser aller Weinachten zu liebe 🙂
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Menno! Jetzt habe ich vom puren Lesen Deiner Etüde einen Ohrwurm. Eigentlich hasse ich den Song, leidenschaftlich. Aber würde ich ihn eines Jahres mal nicht hören, würde mir bestimmt etwas fehlen. Denn irgendwann werden einem auch manche ungeliebte Dinge unentbehrlich 😉
Insofern bin ich ganz froh, dass Du mit Deiner Zeitreise gescheitert bist.
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Damit hast du es eigentlich gut auf den Punkt gebracht. Ich mag ihn nämlich eigentlich auch nicht, aber er würde mir fehlen, würde ich ihn nicht hören. Von daher mag ich ihn ja eigentlich. Irgendwie 😉
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